Hinweise zur korrekten Anwendung von Auto-Injektoren mit dem Wirkstoff Adrenalin (Epinephrin) für die Notfallbehandlung

Sicherheitsinformation | Kurzmeldungen | 25.09.2014

Adrenalinhaltige Auto-Injektoren werden zur Notfallbehandlung bei anaphylaktischem Schock oder allergischer Reaktion (z.B. auf Insektenstiche oder -bisse, Nahrungsmittel oder Arzneimittel) eingesetzt.  Bei dem Wirkstoff in der automatischen Injektionsspritze (Pen) handelt es sich um Adrenalin, eine das sympathische Nervensystem stimulierende Substanz. Adrenalin wirkt direkt auf das kardiovaskuläre (Herz-Kreislauf-) System und die Atemwege (Lunge): es verengt rasch die Blutgefäße, stimuliert den Herzschlag, hebt den Blutdruck, erweitert die Bronchien und erleichtert somit die Atmung, und wirkt somit den möglicherweise tödlichen Folgen eines anaphylaktischen Schocks entgegen.
Die Anwendung des Einmal-Pens erfolgt  als Notfall-Injektion durch den betroffenen Patienten selbst oder durch Angehörige bzw. Ersthelfer. Die Anwendung des Auto-Injektors muss bei Anzeichen einer akuten allergischen Reaktion sofort erfolgen. Dabei ist die Gebrauchsanweisung der zugelassenen Präparate sorgfältig zu beachten.

Situation in Österreich

In Österreich sind folgende Arzneispezialitäten zugelassen:

  • Anapen 300 Mikrogramm in 0,3 ml - Injektionslösung (Fertigspritze)
  • Anapen Junior 150 Mikrogramm in 0,3 ml - Injektionslösung (Fertigspritze)
  • EpiPen 300 Mikrogramm Injektionslösung in einem FertigPen
  • EpiPen Junior 150 Mikrogramm Injektionslösung in einem Fertigpen
  • Jext 300 Mikrogramm Injektionslösung in einem Fertigpen
  • Jext 150 Mikrogramm Injektionslösung in einem Fertigpen

Empfehlungen des BASG

Empfehungen für Anwender:

  • Der Auto-Injektor darf nur in die Oberschenkelaußenseite (direkt in den Muskel) gespritzt werden. Wenn Sie unsicher in der Handhabung des Auto-Injektors sind, bitten Sie Ihren Arzt oder Apotheker, Ihnen nochmals die Anwendung zu erklären.
  • Möglicherweise ist eine Einzeldosis Adrenalin nicht ausreichend, um einer allergischen Reaktion entgegenzuwirken. Wenn sich Ihre Beschwerden nicht verbessern oder sich innerhalb von 5-15 Minuten nach der ersten Injektion sogar verschlechtert haben, sollte eine zweite Injektion verabreicht werden. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, immer mehr als einen Auto-Injektor bei sich zu haben.
  • Sprechen Sie bitte bei der Verordnung mit Ihrem Arzt über die korrekte Anwendung des Auto-Injektors, und informieren Sie Ihren Arzt dabei über allfällige Begleiterkrankungen (z.B. Herzerkrankung, Schilddrüsenüberfunktion, Depressionen, Bluthochdruck oder Zuckerkrankheit (Diabetes) oder Überempfindlichkeit auf Sulfite).
  • Nehmen Sie nach der Anwendung des Auto-Injektors in jedem Fall sofort ärztliche Hilfe in Anspruch, gehen Sie zum Arzt oder in das nächstgelegene Krankenhaus.

Rückfragen (fachlich):
Dr. Christoph Baumgärtel, Tel.: 050555/36004
E-Mail: christoph.baumgaertel@ages.at

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