Illegale Arzneimittel

Kurzmeldungen | 24.08.2009

In Österreich wurden Proben von Sennablättertees gezogen. Es handelt sich dabei um Arzneimittel (bis zu 1,9 Gramm Sennesblätter und bis zu 0,6 Gramm Sennesfrüchte pro Aufguss eines Teebeutels).

 

  • „FITNÉ Sennakraut-Beutel“
  • „FITNÉ Sennakraut-Beutel mit Grünem Tee Aroma“
  • „FITNÉ Senna-Chrysanthemum-Beutel“

 

Derartige Tees sind vorwiegend in fernöstlichen Geschäften erhältlich. Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) warnt vor einer missbräuchlichen Anwendung und dem damit einhergehenden Gesundheitsrisiko bei der Einnahme von Sennablättertees bzw. Sennafrüchtetees. Bei unerwünschten Wirkungen wird empfohlen, sich sofort an einen Arzt oder Apotheker zu wenden.

 

Zugelassene Anwendungsgebiete und Nebenwirkungen
Vergleichbare Sennespräparate sind in Österreich zur kurzzeitigen Anwendung bei Verstopfung zugelassen. Akute Nebenwirkungen sind gering. Bei starker Überdosierung kommt es zu kolikartigen Bauchschmerzen und dünnflüssigen Stühlen. Sennesdrogen sind u. a. kontraindiziert bei Ileus (Darmverschluss) und in der Schwangerschaft (mögliche gentoxische Eigenschaften, umstritten). Bei ständiger Einnahme kommt es zu Störungen im Elektrolyt- und Wasserhaushalt. Dies macht sich vor allem in einem Kaliummangel bemerkbar. Diese Hypokaliämie führt zu einer Verstärkung der Obstipation, worauf vermehrt Laxantien eingenommen werden. Zudem kann es aufgrund der Hypokaliämie zur Beeinflussung anderer, stark wirksamer Arzneimittel wie Herzglykosiden oder Antiarrhythmika kommen. Aus diesen Gründen darf die Anwendung von Sennesblättern und/oder Sennesfrüchten ohne ärztlichen Rat nicht länger als einer bis zwei Wochen erfolgen.

 

 

Weitere Warnmeldungen:

Illegale Arzneimittel und Arzneimittelfälschungen

Rückfragen:

Institut Überwachung
Dipl.-Ing. Dr. Ronald Bauer
E-Mail: ronald.bauer @ages .at