Information zu Impfzwischenfällen in Japan

Kurzmeldungen | 08.03.2011

Prevenar  (Wirkstoff: Pneumokokken–Polysaccharide vom Serotyp 4, 6B, 9V, 14, 18C, 19F und 23F, konjugiert an CRM197–Trägerprotein, adsorbiert) ist seit 2001 nach dem zentralen Verfahren in allen EU-Mitgliedsstaaten für Kinder im Alter von zwei Monaten bis fünf Jahren zugelassen. Dieser Pneumokokkenimpfstoff schützt vor Meningitis (Hirnhautentzündung), Sepsis (Blutvergiftung), Bakteriämie (Bakterien im Blut), Pneumonie (Lungenentzündung) und Mittelohrentzündung, die durch das Bakterium Streptococcus pneumoniae hervorgerufen werden können. Die Wirkweise des Impfstoffes beruht darauf, dass der Körper der Geimpften angeregt wird, Antikörper gegen die betreffenden Erreger zu bilden. In Japan wurden seit 2010 zwei Millionen Dosen Prevenar, weltweit in den letzten zehn Jahren seit Zulassung des Impfstoffes in Summe 360 Millionen Dosen verimpft.

 

Zwischenfälle in Japan
Aus Japan wurden vier Todesfälle bekannt, die im zeitlichen Zusammenhang mit den verabreichten Impfungen stehen. In allen Fällen waren Kinder betroffen, die mehrere Impfungen erhielten. Konkret erhielten sie unter anderem ActHIB (Hämophilus Influenza Typ B) und Prevenar (7-valenter Impfstoff, Pneumokokken).

 

Situation in Österreich
In Österreich ist seit dem Jahr 2010 das Nachfolgeprodukt Prevenar 13 erhältlich. Der österreichische Impfplan empfiehlt für die Immunisierung gegen Pneumokokken eine viermalige Impfung mit einem Pneumokokkenimpfstoff. Im Kinderimpfprogramm wird diese derzeit mit dem 10–valenten Pneumokokkenimpfstoff Synflorix (für Risikokinder) durchgeführt. Die Impfstoffe sind im zentralen Zulassungsverfahren über die Europäische Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) zugelassen. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis ist positiv.

 

Die AGES PharmMed / BASG beobachtet die Situation weiter. Derzeit gibt es jedoch keinen Hinweis auf ein Sicherheitssignal in Verbindung mit den Impfstoffen Prevenar (7-valenter Impfstoff) und ActHIB.

 

Weitere Informationen:

Impfplan 2011

 

Rückfragen:

AGES PharmMed

E-Mail: pr_pharmmed@ages.at