Verkehrstüchtigkeit

Wenn man Medikamente einnimmt, kann dies die Fähigkeit beeinflussen, selbstständig ein Fahrzeug zu lenken oder Maschinen zu bedienen. Besonders im Straßenverkehr kann das gefährlich sein. Die Fach- oder Gebrauchsinformation eines Medikaments sowie Hinweise auf der Verpackung zeigen an, wenn ein Risiko besteht. Im Zweifel sollte man mit der Ärztin/dem Arzt oder mit der Apothekerin/dem Apotheker sprechen.

Warum besteht ein Risiko?

  • Manche Medikamente können sofort, aber auch am Tag nach der Einnahme noch Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit haben.
  • Diese Effekte können sowohl bei rezeptpflichtigen als auch bei nicht rezeptpflichtigen Arzneimitteln auftreten.
  • Der Effekt wird oft stärker, wenn gleichzeitig Alkohol getrunken wird oder mehrere Medikamente zusammen genommen werden.
  • Mögliche Auswirkungen sind:Müdigkeit, Schwindel, Verschwommenes Sehen oder Sehstörungen, plötzliches Einschlafen, Krampfanfälle.
  • Studien zeigen: Das Risiko im Straßenverkehr durch Medikamente wird häufig unterschätzt.
  • Besonders vorsichtig sollte man am Anfang einer Behandlung sein, wenn die Dosierung geändert wurde oder wenn man auf ein anderes Medikament umstellt.

Welche Medikamente können betroffen sein?

Folgende Gruppen von Arzneimitteln sind Beispiele dafür, dass sie die Reaktionsfähigkeit oder Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen können:

  • Schmerzmittel
  • Medikamente gegen Depression
  • Medikamente bei Diabetes
  • Mittel gegen Epilepsie
  • Mittel gegen Allergien
  • Mittel zur Blutdrucksenkung
  • Mittel bei Angstzuständen
  • Schlafmittel
  • Mittel gegen Psychosen
  • Medikamente bei Augenerkrankungen

Wenn Sie ein solches Medikament einnehmen, lohnt sich ein Blick in die Gebrauchsinformation: Dort finden Sie Hinweise unter Abschnitt 2 („Was sollten Sie vor der Einnahme/Anwendung von X beachten?“). Auch auf der Verpackung gibt es oft einen Verkehrswarnhinweis — z. B. ein kleines Verkehrswarndreieck.

Wie wird das Risiko eingestuft?

Die BASG stuft Medikamente hinsichtlich ihres Einflusses auf die Verkehrstüchtigkeit in vier Kategorien ein:

  • a) Kein oder ein vernachlässigbarer Einfluss
  • b) Geringer Einfluss
  • c) Mäßiger Einfluss
  • d) Großer Einfluss

Bei den Kategorien c) und d) gelten zusätzliche Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen. In Österreich wird in solchen Fällen ein Verkehrswarnhinweis auf der Gebrauchsinformation bzw. Verpackung vorgeschrieben. 

Empfehlungen für Sie

Damit Sie sicher unterwegs sind, wenn Sie Medikamente nehmen, gelten folgende Hinweise:

  • Lesen Sie vor der Einnahme sorgfältig die ganze Gebrauchsinformation und beachten Sie die Hinweise auf der Verpackung.
  • Wenn das Medikament die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen könnte, sollte die Ärztin/der Arzt oder die Apothekerin/der Apotheker Sie ausdrücklich darauf hinweisen. Das gilt auch bei nicht rezeptpflichtigen Arzneimitteln.
  • Halten Sie sich strikt an die vorgegebene Dosierung und den Einnahmerhythmus. Setzen Sie Medikamente nicht eigenmächtig oder kurzfristig ab, in der Hoffnung dadurch Ihre Fahrtüchtigkeit zu verbessern.
  • Fahren Sie kein Fahrzeug und bedienen Sie keine Maschinen, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Symptome bemerken: Schwindel, Verschwommenes Sehen oder Sehstörungen, Plötzliches Einschlafen, Krampfanfälle
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