Stellungnahme zu Metall auf Metall-Hüftgelenksimplantaten

Sicherheitsinformation | Kurzmeldungen | 01.03.2012

Bereits im April 2010 wurde das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen über mögliche Probleme beim Einsatz von Metall-auf-Metall-Hüftgelenksimplantaten informiert.

Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen hat die Gefährdungssituation für österreichische Patienten bewertet. Bereits im Mai 2010 wurdenn sowohl die wichtigsten in Österreich tätigen Hersteller wie auch die zuständigen ärztlichen Fachgesellschaften, die Österreichischen Gesellschaft für Unfallchirurgie und die Österreichische Gesellschaft für Orthopädie und orthopädischen Chirurgie zu dieser Frage kontaktiert.

Eine Häufung von Vorkommnisraten mit solchen Produkten am österreichischen Markt zeigte sich nicht. In Österreich zeigte sich eine gesamte Reklamationsrate von Metall-auf-Metall-Hüftgelenksimplantaten von <= 0,5 Prozent über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren seit Markteinführung. Insgesamt spielen diese Produkte für die Versorgung österreichischer Patienten eine untergeordnete Rolle – nur etwa 0,44 Prozent der Patienten bekamen zwischen 2008 und 2009 solche Metall-auf-Metall-Hüftgelenksimplantate. Vorkommnisraten – insbesondere bei Hüftgelenken – hängen neben patientenspezifischen Risken insbesondere auch mit der Indikationsstellung sowie der Implantationstechnik zusammen.

Die Informationen über mögliche Komplikationen mit Metall-auf-Metall-Hüftgelenksimplantaten sind seit April 2010 den Fachgesellschaften und den behandelnden Ärzten über die Fachgesellschaften bekannt – diese Problemstellung in mehreren wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht und kann als bekannte Nebenwirkung angesehen werden. Die Entscheidung, was die beste Versorgung für einen Patienten ist, muss jedoch jeweils im Einzelfall durch den behandelnden Arzt und den betroffene Patienten getroffen werden. Dabei berücksichtigt der Arzt neben der individuellen Patientensituation auch vorhandene Informationen über bekannte Risiken – basierend auf dieser Abwägung kann dennoch die Implantation von solchen Metall-auf-Metall-Hüftgelenksimplantaten noch immer die für den Patienten beste Versorgung sein. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Implantationszahlen basierend auf den aktuellen Informationen stark zurückgegangen sind.

 

Email

Rückfragehinweis